Nach vielen verletzungsbedingten Ab- und Ummeldungen im Teilnehmerfeld der Männer erwischte es dann auch das Top-Team. Armin Dollinger musste am Freitag krankheitsbedingt seine Teilnahme absagen. Ein Jugendspieler seiner Münchner Trainingsgruppe „Beach4U“ sprang ein. So trat Lokal-Matador Paul Becker mit dem erst 18-jährigen Kim Huber aus Ingolstadt an.
Eine gewisse Nervosität merkte man dem Deutschen U19-Vize-Meister (2019) an der Seite der Beach-Ikone Becker anfangs schon an. Doch das Auftaktspiel gegen Alexander Birke/Max Steffen (BG Mayence) konnte beim klaren 2:0 genutzt werden, um sich immer besser aufeinander einzuspielen. Und das war auch nötig! Denn schon in der zweiten Begegnung wartete mit Johannes Fröhlich/Robert Stodtmeister (SG Rodheim) einer der Turnierfavoriten. Das Match hatte mit spektakulären Ballwechseln schon das Niveau eines vorgezogenen Endspiels. Nach einem knappen ersten Satz für Becker/Huber mit 16:14 trumpften die Rodheimer dann auf, spielten fehlerfrei und glichen mit 15:10 aus. Im Tie-Break übernahm dann Paul immer mehr das Ruder. Mit starken Aufschlägen und einigen gelungenen Blockaktionen setzte er die Akzente, so dass das Viertelfinale mit 15:11 erreicht war.
Dies war bei zwei Sätzen mit jeweils 15:10 gegen Andre Mangold/Lewis Pullum (TG Mainz-Gonsenheim) nur noch Formsache.
Für eine Überraschung in der Gruppe C sorgte der mehrfache Jugend-Hessenmeister Lukas Pfahlert mit seinem Partner Thomas Schäfer (SSG Langen). Sie erspielten sich nicht nur Platz 1 in der Gruppe, sondern schafften in der Folge auch den Halbfinaleinzug.
Im Halbfinale am Sonntagvormittag war der erste Satz in der Begegnung Becker/Huber gegen Florian Malsam/Roman Starck (TS 1856 Griesheim/TG Worms) heiß umkämpft. Beide Teams gaben sich keine Blöße. Letztlich setzten sich die Favoriten knapp mit 21:19 durch. Der zweite Satz war dann beim 21:8 leider viel zu schnell vorbei. Im zweiten Halbfinale unterlagen Pfahlert/Schäfer nur knapp (19:21, 17:21), sicherten sich aber noch Bronze durch ein 17:15 im Tiebreak gegen Malsam/Starck.
Ebenfalls ins Finale hatte sich der Deutsche Meister im Mixed (2018) Peter Itzigehl zusammen mit seinem Mainzer Partner Dominik Hauck gespielt. Sie wehrten sich nach Kräften gegen die Favoriten, so dass es zu vielen spektakulären Ballwechseln kam. Doch frenetisch angefeuert von ihren Fans überzeugten Paul und Kim in allen Belangen und holten sich den Titel mit 21:10 und 21:15.
Sarah Starck sichert sich zweiten Hessenmeister-Titel
Die neun Teams bei den Frauen spielten in zwei Gruppen jeder gegen jeden. Die Gruppensieger qualifizierten sich direkt für das Halbfinale, während die Gruppenzweiten und -dritten den Weg über das Viertelfinale nehmen mussten.
Die Vize-Hessenmeisterinnen 2020 Paula Erdmann/Sarah Starck (kugelbeach) schafften einen Start-Ziel-Sieg. Sie erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen, auch wenn sie in der Gruppenphase überraschend gegen Anna-Lena und Larissa Dosenbach (TS 1856 Griesheim) eine Tie-Break-Niederlage einstecken mussten. Nachdem diese aber in ihrer Auftakt-Begegnung gegen Julia Jungmann/Anna Noack (Heidelberger TV) mit 12:15 und 14:16 gepatzt hatten, zogen Erdmann/Starck als Gruppensieger direkt ins Halbfinale am Sonntag ein.
In der Gruppe B hatten sich die an Eins gesetzten Valentina Caracci/Marlen Muschter (TG Bad Soden) den Sieg geholt und ohne Niederlage das Halbfinale erreicht. Dort trafen sie auf das Schwesterpaar Dosenbach, die sich mit 21:19 und 21:13 durchsetzen konnten, so dass nur das kleine Finale blieb.
Dank einer starken Abwehrleistung der Mailänderin Valentina Carraci holten sie sich dort dann noch Bronze mit 22:20 und 21:14 gegen Tamara Luding/Chantal Schirmer.
Auf ihre Gegnerinnen hatten sich Paula und Sarah im Finale schon gefreut. Sie wollten sich für ihre Niederlage in der Gruppenphase revanchieren. Und das gelang eindrucksvoll. Beim 21:17 und 21:15 für Erdmann/Starck fanden Anna-Lena und Larissa Dosenbach vor allem gegen die starken Aufschläge einfach kein Rezept. Sarah Starck holte sich damit nach dem Titel beim der Mixed-HM am Vorwochenende auch den Titel bei den Frauen, eine eindrucksvolle Bilanz.
Die heimischen Vertretungen spielten erneut sehr gut mit, überzeugten mit vielen starken Aktionen, hatten aber gegen die starken Gegnerinnen meist das Nachsehen. Etwas Pech hatten Annabelle Briel und Paula Schuchard. Sie erkämpften sich mit klugem Spiel einen 18:16 und 15:11 Sieg gegen Titelverteidigerin Julia Jungmann und Anna Noack (Heidelberger TV). Auch gegen die späteren Vize-Meisterinnen aus Griesheim sicherten sie sich den ersten Satz mit 16:14. In ihrem dritten Spiel in Folge konnten sie das Niveau aber nicht weiter hochhalten und unterlagen doch noch im Tie-Break. Zwar war das Viertelfinale erreicht, dort aber unterlagen sie glatt dem Team Luding/Schirmer, so dass letztlich nur Platz 5 blieb. Laura Bradschetl und Aliya Rutsch erreichten Platz sieben, Amelie Müller musste mit ihrer Gelnhäuser Partnerin Malin Zahn mit Platz neun Vorlieb nehmen.
Mit den Hessischen Meisterschaften in Frankenberg beschließt der Hessische Volleyball-Verband die Beach-Tour 2021.
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Text: Uwe Burkard
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veröffentlicht am Donnerstag, 9. September 2021 um 16:16; erstellt von Hessischer Volleyballverband,
letzte Änderung: 09.09.21 16:18